Fruchtbarkeit untersuchen – Neues Monitoring für Kinderwunsch
05. Dezember 2022

Autorin: Nina Ebert
„Wir machen Vorsorge für alles – generelle Gesundheitsvorsorge, Krebsvorsorge-Untersuchungen, Autoversicherung und auch der regelmäßige Termin bei Gynäkologen sind für Frauen inzwischen selbstverständlich. Aber wie viele Frauen und Männer kennen den Status ihrer eigenen Fertilität? Was ist mit dem großen Herzensthema Familie?“ fragt Dr. Alexander Just, anerkannter Gynäkologe und Reproduktionsmediziner.
In der heutigen Zeit beschäftigen sich die wenigsten Frauen (und Männer!) mit Mitte 20 mit dem Thema Kinderwunsch und FruchtbarkeitIn der heutigen Zeit beschäftigen sich die wenigsten Frauen (und Männer!) mit Mitte 20 mit dem Thema Kinderwunsch und Fruchtbarkeit, was jedoch später zu einer großen Enttäuschung führen kann. Tanja Hohenester, tigovit-Gründerin und Grüntee-Expertin hat sich mit dem Mediziner zum wichtigen Thema Fruchtbarkeit unterhalten. Hier geht’s zum kompletten Interview.
Dr. Alexander Just ist seit mehr als 20 Jahren als Facharzt für Gynäkologie in Österreich tätig und begleitet Frauen und Paare bei ihrem Kinderwunsch. Als Experte für Reproduktive Prävention und Reproduktionsmedizin klärt er zum Thema Fertilität und Kinderwunsch auf und unterstützt Frauen darin, ihre Eigenverantwortung zu aktivieren und sie zu einem selbstbestimmten Leben zu ermächtigen.
Er hat die spezielle Fertilitäts-Monitoring-Kampagne „Life Fertility Balance Check – Get your Status“ inklusive „Just-one-step-Methode“ entwickelt: sie ermöglicht Frauen und Männern, ihre Fertilität ermitteln zu lassen und je nach Status ab jungen Jahren entsprechend zu unterstützen. Warum ist das so wichtig?
„Wenn die Frauen mit Mitte 30 einen Kinderwunsch haben, jedoch nicht ausreichend (gesunde) Eizellen vorhanden sind und muss ich dann leider antworten, dass ich nicht mehr helfen kann.“, bedauert der Gynäkologe. Auf die Frage, ob man das hätte testen können, lautet die Antwort des Experten ganz klar: Ja!
Message: Fertilitäts-Monitoring am besten mit 25
Seine klare Botschaft an junge Frauen und Männer lautet: „Fruchtbarkeits-Monitoring in jungen Jahren ist eine absolut notwendige Präventionsmaßnahme, unabhängig von einem bestehenden Kinderwunsch. Die Gesundheit der Ei- und Samenzellen sollte möglichst mit Mitte 20 getestet werden, um gezielt zu unterstützen oder ein Freezing von jungen Eizellen vorzunehmen. Besteht dann mit Mitte 30 ein Kinderwunsch, sind die Paare vorbereitet. Wird der Fertilitätsstatus erst bei Kinderwunsch mit Mitte Ende 30 ermittelt, ist es oft zu spät, noch etwas zu tun, und die Erfolgschancen einer Schwangerschaft sind oftmals sehr gering, da zu wenig Eizellen oder auch Samenzellen vorhanden sind, oder die Qualität minderwertig ist.“
Was wird getestet beim „Life Fertility Balance Check“?
Das getestete Hormon und die spezielle Zellanalyse sind seit guten 8 bis 10 Jahren etabliert. Aus diesen bestehenden Faktoren hat Dr. Just die proaktive Kampagne „Discover your fertility“ geschaffen. Diese Untersuchung „Just-one-step“ muss nur ein einziges Mal durchgeführt werden, es sei denn, man möchte nachverfolgen, wie sich der Fruchtbarkeitsstatus über die Jahre verbessert hat. Es ist kein normaler Hormontest, sondern eine spezielle Zellanalyse, bei der auch das AMH (Anti-Müller-Hormon) bestimmt wird. Daraus wird dann bestimmt, wie viele Eizellen die Frau etwa hat, wie alt sie sind und ob der AMH-Wert altersentsprechend ist. Zusätzlich wird der Lifestyle abgefragt, der einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der Eizellen hat. Zudem sind Alter und Qualität der Eizellen bekannt.
Exkurs: Was ist das AMH – Anti-Müller-Hormon?
Das AMH wird in den Ovarien geschlechtsreifer Frauen gebildet und wird als Indikator für die Anzahl der befruchtungsfähigen Eizellen in den Eierstöcken eingesetzt. Je höher der AMH-Wert, desto mehr befruchtungsfähige Eizellen. Im Gegensatz zu anderen Sexualhormonen bleibt der AMH-Spiegel über den Zyklus mehr oder weniger konstant, kann also zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Zyklus zuverlässig bestimmt werden.
Je früher desto besser
Theoretisch eignet sich das Monitoring für Männer und Frauen ab dem 18. Lebensjahr. Wenn man jedoch das AMH bei Frauen berücksichtigt, ist es jedoch wissenschaftlich gesehen erst ab dem 25. Lebensjahr sinnvoll. „Das AMH fällt ab dem 25. Lebensjahr kontinuierlich, da ja aus dem Pool aller vorhandenen Eizellen der Frau bei jedem Eisprung monatlich herausgenommen wird. Für Männer ist der Zeitpunkt also egal, während es für Frauen aus wissenschaftlicher Sicht ab dem 25. Lebensjahr empfehlenswert ist, um den kompletten Status zu überprüfen.“, fasst Dr. Just zusammen.
Monitoring für alle
Das Programm eignet sich für Männer und Frauen, ob mit oder ohne Kinderwunsch. „Ich habe es absichtlich in meiner Ordination etabliert, nicht in einem Kinderwunschzentrum. Mir war wichtig, es nicht zu einem expliziten Kinderwunsch-Thema machen.“ Jede Frau sollte es machen, um den Stand ihrer Eizellen, ihres Zyklus, ihrer Gesundheit zu prüfen. Erfolgt dies in jungen Jahren, kann besser entsprechend der Ergebnisse gehandelt und eventuelle Maßnahmen ergriffen werden. „Natürlich ist es im ersten Moment manchmal nicht gut, einer jungen Frau mit 26 sagen zu müssen, dass sie deutlich weniger Eizellen hat als andere Frauen ihrer Altersgruppe. Das Gute ist, ich kann ihr zu dem Zeitpunkt jede Menge Optionen bieten. Einer Frau mit 38 bleibt mir nur noch zu sagen: ich kann Ihnen leider nicht mehr helfen – das will natürlich keiner hören.“
Sind Frauen generell weniger fruchtbar als früher?
Laut Dr. Just ist es nicht so, dass Frauen aus Lifestyle-Gründen weniger fruchtbar sind, beispielsweise weil sie Cola trinken oder mal ein Glas trinken. Wichtigster Einflussfaktor ist und bleibt das biologische Alter der Frau. Lifestyle und Mindset, sprich Emanzipation, haben zum Glück dazu geführt, dass Frauen auch das machen, was Männer schon seit 300 Jahren machen: sie haben einen guten Job, eine Ausbildung, machen Reisen und erfüllen sich ihre Wünsche. „Die Eizelle macht jedoch mit diesem emanzipatorischen Weg – der von mir in keiner Weise angezweifelt wird – eben nicht mit. Beim Mann spielt das keine Rolle, der produziert bis zu seinem Tod Samenzellen, die zwar im Alter auch nicht mehr die höchste Qualität haben, es gibt jedoch kein Ende der Keimzellproduktion wie bei der Frau.“, resümiert der Reproduktionsmediziner.
Die natürliche weibliche Fruchtbarkeit ist zeitlich begrenzt
Nur wenige Frauen haben mit 45 noch ausreichend und gute Eizellen haben, um gesunde Kinder zur Welt zu bringen und keine Fehlgeburten. Heute glaubt man jedoch, dass gesunde Schwangerschaften und Geburten mit 45 die Norm sind. Nur weil sich die allgemeine Lebensdauer erhöht, heißt das nicht, dass sich auch die Phase verschiebt, in der Frauen schwanger werden können. Zusätzlich servieren die Medien Schauspieler-Geschichten, die mit 52 noch Zwillinge bekommen. „Keiner erwähnt jedoch, dass das Eizellspende war. Und so krieg ich auch eine 62-jährige noch schwanger.“, räumt Dr. Just mit Schwangerschafts-Mythen auf.
Wie läuft Just-one-Step in der Praxis ab?
Große Vorteile sind: die Blutentnahme ist unabhängig von Tageszeit, vom Zyklustag und von vorherigen Mahlzeiten – man muss also nicht nüchtern zur Blutentnahme für den Test erscheinen. Vorher nehmen viele Frauen ein kostenloses Beratungsgespräch in Anspruch, in dem Dr. Just den Ablauf erklärt, sowie die im Preis enthaltenen Leistungen in einer Übersicht aushändigt.
Personalisierter Therapieplan mit EGCG aus Grüntee
Nach erfolgter Blutentnahme wird ein Termin zur Therapieplanbesprechung vereinbart. Der Therapieplan wird auf die Ergebnisse der speziellen Zellanalyse aus der Blutprobe aufgebaut, zudem werden die Ergebnisse aus der Abfrage des Lifestyles mit einbezogen. Der daraus entwickelte Therapieplan ist personalisiert und richtet genaue Empfehlungen an den jeweiligen Mann oder die jeweilige Frau, was gegessen werden sollte. „Wichtig ist zudem die gezielte Nahrungsergänzung. Dazu gehört auf jeden Fall auch EGCG aus Grüntee. Es hat einen großen Einfluss, man glaubt es gar nicht.“, so Dr. Just. „Man kann ja auch Grüntee trinken, aber man wird nie auf die Konzentrationen kommen, die in Grüntee-Extrakt enthalten sind. In unseren Therapieplan-Schemata für eine gesunde Fruchtbarkeit spielt EGCG eine zentrale Rolle!
Neben individueller Ernährung und Nahrungsergänzung werden zudem spezielle Infusionstherapien angefertigt um die Fruchtbarkeit zu boosten. Dies ist wichtig bei Personen mit schlechtem Zellanalyse-Wert, sprich wenn eine Erhöhung der Werte Jahre dauern würde. Durch Infusionen werden in der Nährstoffaufnahme Leber und Darm umgangen, weshalb sie viel schneller wirken. Ganz besonders betont Dr. Just auch hier das personalisierte Therapieschema: „Die Infusionsabfolge wird immer wieder neu definiert, je nach Person und individuellen Werten.“
Was wird noch im Therapieplan berücksichtigt?
Das Ergebnis des Tests ist ca. fünf Tage vorhanden, dann wird der Therapieplan erstellt, der meistens acht bis zehn Tage nach Blutentnahme fertiggestellt ist. Mit einbezogen wird insbesondere der AMH-Wert, das Alter der Person und der Schluss daraus ob der AMH-Wert dem Alter entspricht. Es werden außerdem auf Endometriose und PCO untersucht. Beides kann gut über Ernährungsmethoden verbessert und an starkem Fortschreiten gehindert werden. „Auch hier spielt Grüntee-Extrakt eine wichtige Rolle“, empfiehlt der Experte.
Eizellen-Freezing in jungen Jahren als Back-up
In Deutschland und Österreich wird die künstliche Befruchtung bezahlt, das ist auch gut so. Es wird jedoch einer jungen Frau mit 25 nicht ein einziger Freezing-Zyklus bezahlt. „Warum eigentlich nicht?“, fragt Dr. Just. „Das wäre eine viel bessere Investition in die Zukunft, als einen künstlichen Fertilisations-Versuch zu bezahlen, von dem man eigentlich weiß, es wird wirklich schwierig.“
Dr. Just berichtet von vielen Frauen, die bereits mit 25 Jahren sehr schlechten AMH-Wert haben. „Wenn diese Frauen ihre Eizellen nicht in diesem Stadium einfrieren, ist die Möglichkeit, ein Kind zu bekommen sehr niedrig. Das heißt nicht, dass sie es später mit 35-jährigen Eizellen nicht auch vorerst versuchen können. Sie haben mit den eingefrorenen jüngeren Eizellen allerdings ein super Back-up, falls das nicht klappt.“
Warum hat die Eizelle so viele Mitochondrien?
Jede Zelle enthält etwa 5000 Mitochondrien, die Energieproduktionsstätten jeder Zelle. Die Eizelle hat ca. 600-mal so viele Mitochondrien. Warum? Neben all den generellen Prozessen einer Zelle, finden Prozesse statt wie Reifung, regelmäßige Teilung, Befruchtung und „vor allem muss die Eizelle die komplette Entwicklung eines gesunden Kindes aus sich heraus generieren – das ist ein sehr energieintensiver Prozess.“, erklärt Dr. Just.
Wo im Reifungsprozess setzt der Therapieplan an?
Der faszinierende Kraftaufwand funktioniert, weil viele Eizellen in einem Schlafmodus sind. Die Eizelle ist jedoch auch viele Wochen unterwegs. „In diesen Wochen, in denen wir die Eizelle noch gar nicht sehen – denn wir sehen immer nur die letzten vier Wochen ihres Zyklus – wird sie durch unser Programm genährt, mit wichtigen Nährstoffen versorgt und verwöhnt. In dieser Zeit kämmen wir ihr sozusagen die Haare, streicheln sie, machen ihre Wohnung sauber – im übertragenen Sinne ist es das, was wir mit unserer Therapie tun.“
Wenn der sichtbare monatliche Zyklus der Frau eintritt, wird das Ergebnis sozusagen sichtbar, es ist wie die Ernte, die eingefahren wird.
Große Erfolge mit personalisiertem Programm
Es kursieren neben Dr. Justs „Discover your fertility“-Aktion auch weitere Programme, um die Eizellen zu „pimpen“ und „pampern“. Meist sind das jedoch sogenannte „Regenschirm-Therapien“, das heißt, dass alle Frau dieselben Nährstoffe und Medikamente bekommt. Manchmal hilft es, mal nicht. „Wir haben große Erfolge mit unserer personalisierten Therapie und wir sehen, dass die Eizellqualität besser wird, auch die Schwangerschaftsrate. Wir hatten in den letzten drei Monaten sechs Patientinnen, die nach einer längeren Zeit des Kinderwunsches spontan schwanger geworden sind, was mich natürlich sehr freut!“
Zusammenfassung:
Prävention und Vorsorgen ist das A und O! Es würde vielen Frauen weiterhelfen, ihre eigene Fertilität kennenzulernen und die Gesundheit ihrer Eizellen durch geeignete Methoden, Ernährungsstrategien und Nahrungsergänzung wie Grüntee-Extrakt mit EGCG zu unterstützen. Der Lifestyle ändert sich, Frauen wollen erstmal Karriere, Studieren, Reisen etc., so dass ein Kinderwunsch erst viel später besteht. Der „Life Fertility Balance Check“ ist eine perfekte Vorsorge, bei allen Karriereplänen und Entwicklungsschritten mit geeigneten Präventionsmaßnahmen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit Mitte 30 oder bei anstehendem Kinderwunsch zu erhöhen.
Um das Interview mit Dr. Alexander Just auf YouTube anzusehen, klicken Sie bitte hier
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